
24 Sep. Sabbatjahr – Geschenk oder Risiko?
Warum eine Auszeit das Beste sein kann, was dir als Selbstständige*r passiert
Ein Jahr aus dem Hamsterrad auszusteigen – allein schon der Gedanke daran klingt für viele wie ein ferner Luxus. Für uns Einzelunternehmerinnen und Selbstständige wirkt er manchmal geradezu unvorstellbar: Was passiert mit meinen Kundinnen? Wer zahlt meine Rechnungen? Finde ich danach wieder Anschluss?
Die Vorteile eines Sabbatjahres
Klarheit gewinnen: Abstand schafft Überblick. Wer ständig „drinsteckt“, übersieht oft, wie sich Bedürfnisse, Werte oder die eigene Ausrichtung verändert haben.
Neue Kraft tanken: Ein Sabbatjahr ist mehr als Urlaub – es ist eine tiefe Pause, in der Körper und Seele wirklich regenerieren können.
Ideenreichtum: Gerade im Leerlauf entstehen oft die besten, mutigsten Visionen. Viele Selbstständige berichten, dass die entscheidenden Wendepunkte in der Ruhe geboren wurden.
Lebensqualität: Zeit für Familie, Reisen, Lernen oder einfach für sich selbst – das sind Momente, die kein Umsatz ersetzen kann.
Die Schattenseiten, die man kennen sollte
Natürlich gibt es Herausforderungen:
Finanzielle Planung ist das A und O. Ohne Rücklagen oder klare Struktur kann ein Sabbatjahr stressig statt heilsam werden.
Unsicherheit: Manchmal nagt die Angst, ob Kundinnen oder Patienten „wegbrechen“.
Wiedereinstieg: Nach einer längeren Pause braucht es oft einen klaren Plan, um den Weg zurück in die Selbstständigkeit zu gestalten.
Was ein Sabbatjahr möglich macht
Wenn man sich dieser Punkte bewusst ist und sie vorbereitet, kann ein Sabbatjahr zu einer Quelle echter Erneuerung werden. Ich habe persönlich in der Vergangenheit erlebt, wie sich während der Ruhe neue Ziele geformt haben – Ziele, die viel tiefer passten als das, was ich mir vorher im Alltagstrubel hätte ausdenken können.
Plötzlich öffnen sich Wege, von denen man vorher nicht wusste, dass sie existieren. Und genau darin liegt das Geschenk für jeden Menschen: ein Sabbatjahr kann zu einem Wendepunkt werden – nicht weg von der Selbstständigkeit, sondern hinein in eine erfülltere Form davon.
Michaela Busch