25 Apr Zeitvorrat
Kein Therapieplatz? Unterstützung über digitale Anwendungen
Die unendliche Suche nach einem Therapieplatz, zahlreiche Telefonate, die auf kein offenes Ohr treffen oder auf einem Anrufbeantworter enden – das ist bedauerlicherweise die Realität für viele Menschen, die intensiv nach einem Therapieplatz suchen. Psychische Belastungen können uns alle treffen und es ist wichtig, zu erkennen, wenn man Unterstützung benötigt. Leider kann die Suche nach einem Therapieplatz über die gesetzliche Krankenversicherung oftmals langwierig und entmutigend sein.
Eine vielversprechende Alternative stellen Heilpraktiker für Psychotherapie dar, die in der Regel schneller Termine anbieten können. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie nicht verpflichtet sind, eine Gesundheitsakte zu führen. Dies kann besonders bei einer Verbeamtung oder dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung relevant sein, wo ein Therapie-Eintrag zu Komplikationen führen kann.
Beachten Sie jedoch, dass diese Dienste selbst zu tragen sind und somit möglicherweise längerfristig kostspielig sein könnten.
Persönlich empfehle ich dennoch diesen persönlichen Dialog, denn ein zeitnaher Termin und selbst ein oder zwei Gespräche können im Krisenfall entlasten und wertvoll sein.
Der digitale Fortschritt – Gesundheits-Apps
Unter dem Begriff eHealth und den in diesem Bereich verfügbaren Gesundheitsapps versteht man Hilfsmittel und Maßnahmen, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zur Prävention, Therapie oder Nachsorge von gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden.
IKTs sind zum Beispiel:
Smartphone-Apps
SMS
Websites
Herzfrequenzüberwachung
Smartwatches
Schrittzähler
Apps „DiGAs“ zur Gesundheitsanwendung auf Rezept
Mit dem digitalen Fortschritt gibt es stetig neue Apps für Psychotherapie (insbesondere für Angststörungen, Depressionen und Krebserkrankung ), die von den Krankenkassen finanziert werden und bei psychischen Beschwerden Linderung schaffen können.
Die Kostenübernahme variiert je nach Krankenkasse, daher empfehle ich, sich bei Ihrer jeweiligen Kasse zu erkundigen.
“DiGAs” für digitale Gesundheitsanwendungen auf Rezept sind zum Beispiel:
Selfapy (App bei Depressionen, generalisierten Angst- und Panikstörungen)
Deprexis (App bei Depressionen)
Cara Care (bei Reizdarm)
Pink! Coach (bei Brustkrebs)
Zanadio (bei Adipositas).
Service-Apps
Außerdem gibt es die klassischen Gesundheits-Apps (Service-Apps) und Lifestyle-Apps, für die man kein Rezept braucht, die man sich aber in einigen Fällen zum Beispiel von der Krankenkasse erstatten lassen kann. Diese Apps sind dann präventiv, also zur Vorsorge gemacht.
Das sind zum Beispiel:
7mind (achtsamkeitsbasierter Umgang mit Stress)
headspace (Meditation)
komoot (Routenplanung zum Wandern, Fahrradfahren etc.)
Husteblume (Pollenradar von der Techniker Krankenkasse für Allergiker*innen).
Diese Apps ersetzen keine Psychotherapie, aber sie können ergänzend, begleitend und zur Überbrückung hilfreich sein.